Wo steht Bangladesch? Ziel 3: Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle der Frauen
Im Jahr 2015 werden gleich viele Mädchen die Schule besuchen wie Jungen; Frauen nehmen stärker an politischen Entscheidungsprozessen teil.
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Der Anteil der Mädchen in Grund- und weiterführenden Schulen entspricht dem Anteil der Jungen.
Immer mehr Frauen haben ein eigenes Einkommen (v.a. in der Bekleidungsindustrie). Sie haben dadurch verstärkt Mitspracherecht in der Familie.
Mindestens 25% der Mitglieder in den Gemeinderäten müssen Frauen sein.
Flop
Nach offiziellen Angaben mussten 2006 über 240 Frauen sterben, da sie Mitgift-Forderungen nicht erfüllt haben; rund 100 Frauen sind Opfer von Säure-Attentaten. Diese besonders schlimmen Formen der Gewalt stehen stellvertretend für viele Verletzungen der Rechte von Frauen..
Grundsätze der "Nationalen Richtlinien zur Förderung von Frauen" wurden von der Regierung zurück genommen, da sie Frauen "zu große wirtschaftliche und politische Spielräume" ließen.
Der Anteil von Frauen im Parlament ist im Jahr 2004 von 2% auf 14% gestiegen: die Anzahl der Sitze im Parlament wurde von 300 auf 345 erhöht, wobei 45 Sitze für Frauen reserviert sind. Besetzt werden diese Sitze von den Parteien - die weiblichen Abgeordneten haben damit keine demokratische Legitimation. In der 2006 zu Ende gegangenen Legislatur saßen nur 6 direkt gewählte Frauen im Parlament.
Und wie geht's weiter...
Gemessen an den Zielen scheint Gleichberechtigung nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch greifen hier die Indikatoren viel zu kurz. Frauen sind zwar verstärkt politisch und wirtschaftlich aktiv und haben sich auf diese Weise vermehrt Mitsprache-Rechte erarbeitet. Aufgrund der patriarchalischen Gesellschaft und der wachsenden Verbreitung fundamentalistisch-muslimischer Ideologien werden Frauenrechte jedoch noch lange nicht eingehalten. Kinderheirat, Mitgift-Zahlungen oder Polygamie sind nur einige Beispiele. Existierende Gesetze zum Schutz und zur Förderung von Frauen werden nur zögerlich angewendet.
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